Ein Gewässer in luftiger Höhe?

Stimmen die Voraussetzungen, lässt sich auch auf Terrasse oder Balkon ein kleiner Teich bauen. So klappt es mit dem Hochteich.

Ein Teich schafft eine besondere Stimmung: Seine spiegelnde Oberfläche holt ein Stück Himmel in den Garten, lässt diesen dadurch heller und grösser erscheinen. Und die Blüten der Wasserpflanzen erfreuen das Auge. Doch was, wenn kein Garten vorhanden ist? Auch auf einer Terrasse oder einem Balkon lässt sich ein kleiner Teich realisieren. Doch dafür müssen einige Faktoren stimmen.

Was ist überhaupt ein Miniteich?

Als Miniteich, Hochteich, Terrassenteich oder Balkonteich wird eine Wasserfläche bis etwa 1 Quadratmeter bezeichnet. In der Regel ist der Miniteich in einem Gefäss angelegt. Im Gegensatz zum klassischen Gartenteich ist ein Balkonteich kein eigenständiges Biotop, das man mehr oder weniger sich selbst überlassen kann. Es eignet sich in der Regel auch nicht für Fische.

Nicht nur im Garten, auch in luftiger Höhe gilt: Bitte nicht zu heiss! Direkte Sonne und das vielleicht noch auf einem Südbalkon würde den Hochteich zu stark aufheizen. Die Folge ist übermässiges Algen- und Bakterienwachstum, was das Wasser im Gefäss schnell kippen lässt. Zu viel Schatten hingegen lässt die Teichpflanzen nicht gedeihen. Am besten eignet sich ein windgeschützter, halbschattiger Standort, zum Beispiel unter einer schattenspendenden Kübelpflanze.

Bei der Materialwahl des Teichgefässes sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt – wichtig ist nur, dass es nicht zu dunkel ist, da es sich sonst aufheizt. Und natürlich sollte der Kübel wasserdicht sein. Besonders stimmig sind Holzbottiche, Keramiktöpfe, Zinkwannen oder Fässer mit Gabionenfassung. Auch kleine Töpfe und Schalen eignen sich als Miniteiche, solange die Anzahl Pflanzen zur Grösse des Gefässes passt.

Pro Quadratmeter Fläche sollte man maximal fünf Wasserpflanzen einsetzen. Kleinwüchsige Pflanzen wie Brunnenkresse, Zwergrohrkolben, Zwergseerosen oder Sumpfvergissmeinnicht passen ideal in einen Miniteich. Besonders hübsch wirkt eine Kombination aus einer etwas höheren Pflanze und einer Schwimmpflanze, welche das Wasser beschattet. Als Sauerstofflieferantin dient eine Unterwasserpflanze wie Wasserpest oder Tausendblatt.

Als Erstes werden grössere Steine, etwa Ziegelsteine, eingesetzt. Die Pflanzen werden in Teichkörbe gepflanzt, dafür eine spezielle Teicherde verwenden. Damit die Erde im Korb bleibt, die oberste Schicht grosszügig mit Kies abdecken. Nun lassen sich die Körbe auf den Ziegelsteinen platzieren (der obere Rand der Teichkörbe sollte knapp unter der Wasseroberfläche liegen) und das Gefäss wird vorsichtig mit Regenwasser bzw. kalkarmen Wasser befüllt. Ein Stein, der etwas aus dem Wasser ragt, bietet durstigen Bienen und anderen Insekten eine gute Landebahn. Am besten eignet sich für Miniteiche ein windgeschützter, halbschattiger Standort.

Vor allem bei Hitze braucht der Miniteich Aufmerksamkeit. Wenn zu viel Wasser verdunstet, sollte das Gefäss aufgefüllt werden. Ein grösserer Wasserwechsel ist nur bei Algenbefall nötig. Zur Vorbeugung ist es ratsam, abgestorbene Pflanzenteile regelmässig zu entfernen. Überwintert werden die Pflanzen separat – winterharte Pflanzen können draussen bleiben –, das Gefäss wird geleert. Die richtige Bepflanzung und Pflege sorgen dafür, dass das Wasser genug Sauerstoff enthält und nicht von Algen erobert wird. Wer auf Nummer sicher gehen will, installiert eine kleine (Solar-)Teichpumpe. Diese hilft auch gegen Stechmückenlarven (siehe Info). Das Wasser sollte sich nur leicht bewegen, damit sich die Pflanzen wohl fühlen.

Lebensraum für viele Tiere

Der Miniteich wird im Sommer gerne von Insekten und Vögeln als Tränke benutzt. Damit die Insekten nicht ins Wasser fallen, ist ein aus dem Wasser ragender Stein deshalb wichtig. Manchmal finden sich auch Mückenlarven ein. Doch die schwarzen, kopfüber im Wasser hängenden Larven sind leicht zu erkennen und lassen sich einfach abschöpfen. In kleine Teiche gehören übrigens keine Fische – wer unsicher ist, sollte in der Zoofachhandlung seines Vertrauens nachfragen.

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