Materialbedarf ermitteln
Es gibt eine einfache Faustformel, um den Fliesenbedarf zu ermitteln:
Anzahl Quadratmeter + 5 % Verschnitt (+ 10 % bei Diagonalverlegung) + 5 % Reserve
Grösse der Zahnung
Die Zahntiefe des Zahnspachtels mit der der Fliesenkleber durchgekämmt wird, richtet sich nach der Kantenlänge der Plättli:
- 50 bis 100 mm = 3 bis 4 mm
- 100 bis 200 mm = 6 mm
- 200 bis 250 mm = 8 mm
- über 250 mm = 10 mm
Klassifizierung bei Fliesenklebern
Je härter der Untergrund, desto geringer die Anforderungen an den Fliesenkleber! Der Code auf der Verpackung (z. B. Symbole wie die Flexmörtelraute oder Buchstaben-/Zahlencodes) hilft bei der Auswahl des geeigneten Klebers:
- C = Zementprodukt
- D = Dispersionskleber
- R = 2-Komponenten-Reaktionskleber
- 1 = normale Anforderung
- 2 = erhöhte Anforderung (doppelte Haftzugfestigkeit)
Optional (Symbole für besondere Eigenschaften):
- F = schnell härtend
- T = Kleber für verringertes Abrutschen
- verlängerte Offenzeit (nur bei C2 und D2)
Abriebklassen
Glasierte Fliesen werden in 5 Abriebklassen unterteilt (unglasierte Fliesen sind dagegen von Natur aus sehr widerstandsfähig gegen Beschädigungen und Verschleiss, sind aber meist empfindlich gegen Fett- und Ölflecken). Allgemein kann man sich merken: Je glänzender die Glasur, desto geringer ist die Beständigkeit:
- Abriebklasse 1: Reine Wandfliesen
- Abriebklasse 2: Wand- und Bodenfliesen für leichte Beanspruchung, z. B. im Bad
- Abriebklasse 3: Bodenfliesen im gesamten Wohnbereich mit mittlerer Beanspruchung, ausser Küche, Diele, Terrasse
- Abriebklasse 4: Bodenfliesen für stärkere Beanspruchung, z. B. Küche, Diele, Terrasse
- Abriebklasse 5: Bodenfliesen für stärkste Beanspruchung, z. B. in öffentlichen Bauten
Fliesen auf Fliesen kleben
Wer bei der Renovierung keine Lust hat alte, festsitzende Fliesen mühsam abzuschlagen, der klebt neue Fliesen einfach direkt auf den alten Belag. Hierfür die Fläche sorgfältig säubern (fett-, riss-, staubfrei und trocken) und mit einem Spezialhaftgrund vorbehandeln. Den Fliesenkleber auftragen und mit dem Zahnspachtel durchkämmen. Die Platte ins Kleberbett einschieben, gerade richten und leicht andrücken. Abschliessend mit Mörtel verfugen.
