Ratgeber - Umweltschonender Pflanzenschutz
Die Themen sind aktueller denn je: Biodiversität, Artenvielfalt, Artenschutz. Was genau haben diese Themen mit dem Einsatz von Pflanzenschutzprodukten und der Bekämpfung von Unkraut zu tun? Welche Massnahmen können zu Hause umgesetzt werden?
Beim Einsatz von giftigen Wirkstoffen werden Lebewesen vernichtet. Das Gleichgewicht in diesem Mikroklima gerät so durcheinander. Das bedeutet, dass einige Arten, welche Anfälliger sind, in ihrer Existenz gefährdet werden. Dazu braucht es nicht allzu viel, schon der regelmässige Einsatz von Pestiziden und Schädlingsbekämpfungsmitteln kann dies drastisch beeinflussen. Dadurch können sich andere Populationen verstärkt entwickeln, was auch da wieder zu einem Ungleichgewicht führt. So werden nach und nach gewisse Wildbienen und Insektenarten, aber auch Pflanzenarten reduziert und gefährdet.
Für die Natur wäre es daher am besten, wenn bei der Bekämpfungen von Schädlingen oder Krankheiten im Garten oder auf dem Balkon Produkte eingesetzt würde, welche auf natürlicher Basis hergestellt wurden und das Gleichgewicht nicht zu stark beeinflussen. So kann sich die Natur schnell wieder erholen und der Eingriff wäre schnell überstanden.
Ein Beispiel, wie die Natur Schädlinge selbst reguliert
Viele unserer Vögel ernähren sich unter anderem von Blattläusen. Wenn man also in Gartennähe genügend Sträucher pflanzt, in welchen die Vögel Schutz finden, kommen sie gerne in unseren Garten und kümmern sich um die Blattläuse. Auch die Marienkäfer und ihre –Larven helfen mit bei der Vernichtung von Blattläusen.
Ein anderes Beispiel bietet der Igel – er verzerrt Unmengen an Nacktschnecken. Daher sollte man für ihn Verstecke wie Ast- und Laubhaufen in eher ruhigen Ecken im Garten platzieren, damit er sich wie zu Hause fühlt.
Es gibt unzählige andere Beispiele von nützlichen und natürlichen Helfern im Garten. So sieht man, dass auch auf natürlichem Weg Pflanzenschutz angewendet werden kann ohne andere Arten zu gefährden. Es gibt zudem Produkte, welche Vorbeugend eingesetzt werden können. Das heisst, sie sind nicht zur direkten Bekämpfung zuständig, sondern verhindern schon im Vornherein eine grössere Ausbreitung des Schaderregers.
Auch die Mittel mit natürlichen Wirkstoffen sollten mit Vorsicht angewendet und gemischt werden. Denn auch sie können die Haut und Augen reizen. Die Mittel sollten immer in der Menge gemischt werden, wie sie gerade verwendet werden. Falls doch mal zu viel übrig bleibt, sollte der Rest der Mischung auch auf Pflanzen ausgesprüht werden. Diese binden die Giftstoffe und machen sie unschädlich. Es sollten nie Spritzmittelreste in den Abfluss oder Kanalisation gelangen, da dies unser Grundwasser und deren Lebewesen gefährdet.
Schnecken sind da ein gutes Beispiel. Sie mögen Kupfermaterialien nicht und meiden die Überquerung des Materials. Einfach bei Gefässen und Töpfen ein Kupferband anbringen – fertig.
Alternativ eignet sich auch Schleifpapier. Auch dieses hält zuverlässig Schnecken aus den Pflanzengefässen fern.
Produkte für Nützlinge im Garten
Wie bereits erwähnt, sind insbesondere kleinere Vögel grosse Helfer wenn es darum geht, den Garten vor Schädlingen zu beschützen. Deshalb lohnt es sich, sie in den Garten zu locken. Dafür können Futterhäuschen aufgestellt und die ganze Saison immer wieder mit Ganzjahresfutter wie beispielsweise Sonnenblumenkernen befüllt werden. Die Vögel werden immer wieder Ausschau nach Futter halten und so ein Auge auf den Garten und die Schädlinge darin werfen.
Die Insekten und Wildbienen unterstützen viele kleinere und Grössere Abläufe im Garten und sind daher eine Bereicherung für uns. Zudem ist es sehr interessant, die kleinen, fleissigen Helfer beim Tagesgeschäft zu beobachten. Um ihnen auch genügend Nahrung in erreichbarer Nähe zu gewährleisten, lassen sich insektenfreundliche Wildblumenwiesen ansäen.
Dies gelingt am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten bei eher sandig- durchlässigen Böden. Die vorhandene Fläche sollte über längere Zeit bracht liegen, damit die Oberfläche abtrocknet und der Boden hart wird. Bei der Saat wird nun die Fläche leicht mit dem Rechen oberflächig abgerecht, um die oberste Schicht leicht zu lockern. Nun werden die Samen ausgesät und angegossen.
Die weiteren Schritte sind individuell, je nach Saatmischung. Diese sind unterschiedlich zusammengestellt und benötigen daher individuelle Pflege und Schnittintervalle. Diese und weitere Informationen sind auf der jeweiligen Produktverpackung aufgeführt.
Die Natur ist darauf spezialisiert, ein Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen zu halten. Lassen wir uns davon inspirieren und in Zukunft diesem Grundgedanken auch Sorge tragen.
BAUHAUS bietet unzählige Produkte an, die Natur mit ihren grösseren und kleineren Helfer zu unterstützen und dadurch auch die Arbeit im und um den Garten und Balkon kreativer, interessanter und herausfordernder zu gestalten.